Laufband
Freitag, 28. Februar 2020
Donnerstag, 20. Februar 2020
Stiefmütterchen
Die Farbspezialisten
Wer liebt sie nicht? Schönheiten in allen Farbrichtungen, die mit ihrem lieblichen Gesicht jeden betören. Man kann es kaum erwarten beim Gärtner die ersten dieser unverwüstlichen Gutelaunemacher zu erwerben. Sie decken nahezu das ganze Farbspektrum ab und man schwelgt in diesem Rausch und muss sich nun für eine Sorte entscheiden. Nicht nur diese Entscheidung, nein sondern welche Blütengröße soll es denn sein? Von Winzlingen, die man am liebsten nicht den widrigen Wetterlagen aussetzen und schützend im Arm behalten möchte, bis zu den großblütigen die fast schon frech daherkommen.
Alle sind einzige kleine Naturwunder und für uns echte Seelennahrung. Hoch im Kurs stehen die Hornveilchen (Viola cornuta) mit ihren Miniblüten und unendlicher Farbvielfalt. Sie sind pflegeleicht, anspruchslos, blühwillig und als Unterbepflanzung von Obstbäumen locken sie Insekten an. Auf Staunässe sollte man achten, trotzdem regelmäßig gießen.
Ihre "großen" Freunde, die Wittrockiana Hybriden haben es neben diesen kleinen Herzchen etwas schwerer. Da bei Nässe oftmals die Blüten in Mitleidenschaft gezogen werden, können sie an Anmut verlieren. Fast das ganze Jahr über bereiten sie uns Freude und sind im Garten, Balkon, Gräber oder Kübel nicht wegzudenken.
Der einzige Nachteil besteht darin das sie für die Insektenwelt leider wenig zu bieten haben. Ihre Blüten sind nahezu steril, liefern weder Nektar noch Pollen und werden von der Honigbiene nicht beflogen.
Die Ausnahme ist Viola odorata, dass wohlriechende Veilchen. Es ist eine frühe Bienenweide und mit seinem zurückhaltenden Charme einfach unschlagbar. Zur Parfumherstellung wird es gern genommen.
Auch als Schnittblume kommt man an ihr nicht vorbei. Ob als Entertainer oder in Gesellschaft, trotz der nicht vorhandenen Größe, unübersehbar.
Selbst auf dem Salatteller oder gezuckert auf Törtchen, sie verschönern alles und heben den Stil.
Eine Ode auf die Lieblichen:
Stiefmütterchen
Stiefmütterchen, lieblich,
bescheiden und klein.
Du blühst unentwegt
in das Frühjahr hinein.
Dein liebes Gesicht
erfreut mich stets neu.
Ab heut`nenn ich dich,
Mütterchen treu.
Dein Kleid so bunt,
doch keines ist gleich.
Ein Farbgemisch,
an Vielfalt so reich.
Die Ränder ganz zart,
wiegt dein Köpfchen im Wind.
So anmutig und lieblich,
wie Kinder es sind.
Wirst oft schon beseitigt,
musst sterben bei Nacht.
Der Mensch will was Neues,
eine andere Pracht.
Doch ich lass dich stehen,
wird dein Gesichtchen auch klein.
Aus Dankbarkeit strahlst du,
ins Herz mir hinein.
Christine Wolny
Samstag, 15. Februar 2020
Vandalismus
Kahlschlag
Für mich eine Katastrophe, ereignete sich vor 2 Tagen! Schon am frühen Morgen hörte ich die lauten und unangenehmen Geräusche oder besser gesagt Lärm, von irgendwelchen Sägearbeiten. Als ich aus dem Haus ging sah ich wie in unserem kleinen Park lieblos mit schweren Gerätschaften den Bäumen und Sträuchern zu Leibe gerückt wurde. Meine Laune sank! Auch sah ich wie einer alten Kornelkirsche, die Millionen von Blüten trug und kurz vor dem Aufplatzen waren, die Äste weggeratscht wurden. Mein Magen drehte sich um, ich fuhr aber weiter zum Einkaufen. Als ich zurück kam sah ich das Ausmaß der sinnlosen Aktion.
Dieses exzellente Gewächs, das Jahrzehnte brauchte, um diese Schönheit zu präsentieren war bis auf 1m Höhe abgeschlachtet worden! Ich hätte heulen können. Mit Wut im Bauch ging ich zu den "Tätern" und fragte sie ob sie überhaupt wüssten was sie kalt gemacht haben? Mit einer Gleichgültigkeit und fake Argumenten der "Gärtner" ging ich nach Hause und rief im Grünflächenamt an, um evtl. noch ein sinnvolles Argument zu bekommen, dass dieses Massaker rechtfertigt.
Ein netter Mann mit Fachkenntnissen am anderen Ende der Leitung, wusste immerhin den botanischen Namen und das dieses Ziergehölz eine einzigartige Bienenweide darstellt. Umso mehr frage ich mich dann warum so ein radikaler Rückschnitt stattfinden muss. Wenn man dieses unbezahlbare Geschöpf ausgelichtet hätte, hätten Bienen und Co eine sichere Nahrungsquelle gefunden und Vögel hätten sich im Winter an den Vitaminreichen Beeren laben können. Leider gibt es immer weniger wertvolles Ziergehölz!
Wenn "Fachleute" das schon nicht mehr erkennen, dann gute Nacht.
Schade, dass Bäume nicht schreien können, dann wäre es wohl anders ausgegangen!
Mittwoch, 12. Februar 2020
Winterblüten
Goldlack
Ein Ereignis der besonderen Art ist diesen Winter der Goldlack! Er hat den ganzen Sommer verschwenderisch geblüht und geduftet und er tut es heute noch!
Nach jeder frostigen Nacht dachte ich das war es dann, doch weit gefehlt, er stand wie eine Eins! Heute mußte ich einfach ein paar Bilder schießen, denn so eine Blütenfülle mitten im Februar ist schon spektakulär. Bin gespannt wie er sich im Laufe des Jahres weiterentwickelt, wahrschienlich schneide ich ihn im Frühjahr zurück.
Früher "Cheiranthus cheiri", heute "Erysimum cheiri", ist ein Muss für jeden Garten. Er lockt mit seinem Duft zahlreiche Insekten an und ist deshalb ein Gewinn. Schon jetzt kann man ihn in Gärtnereien erwerben oder später im Garten aussäen. Eine alte Pflanze des Bauerngarten, erlebt eine neue Ära.
Donnerstag, 6. Februar 2020
Sprossen
Vitaminbomben
Jetzt wird es Zeit für eine Vitaminaufnahme! Mit selbstgezogenen Sprösslingen kein Problem. Je nach Geschmack lässt man die unterschiedlichen Samen, Körner oder Bohnen zu leckeren Minipflanzen heranwachsen. Diese dienen als kulinarische und optische Highlights auf Salaten, Suppen, Dips oder auf dem Brot.
Das Keimen geht ganz einfach. In einer Schale, im Sprossenglas oder im Tonkeimer lassen sich diese grünen Geschmacksträger schnell umsetzen. Jede Menge Variationen gibt es die unserem Gaumen schmeicheln. Von nussig, scharf, mild oder pikant reicht die Palette.
Kresse, Rucola, Senf (Kreuzblütler)
Erbsen, Linsen, Mungbohnen (Hülsenfrüchte)
Weizen, Roggen, Hafer (Getreide)
Für die Optik habe ich kleine Tontöpfchen und Eierschalen ausgewählt. Diese kann man vor dem Verzehr super als Tischdeko nutzen. In die Gefäße ein wenig Erde füllen und für regelmäßige Feuchtigkeit sorgen, schon nach wenigen Tagen regt sich das erste Grün.
Auf Broten mit Frischkäse und Gomasio, unschlagbar!
Gomasio / Sesamsalz
Man nehme:
Sesam und Meersalz. Sesam mahlen und schonend ohne Fett rösten, abkühlen lassen. Meersalz schonend ohne Fett rösten, abkühlen lassen. Beides vermengen, evtl. noch mörsern, fertig!
Ca. 10 Teile Sesam, 1 Teil Meersalz
Am besten nur Biosaatgut verwenden! Guten Appetit....
Samstag, 1. Februar 2020
Winterruhe
Was tut sich so im Garten
Wenn ich durch den (warmen) winterlichen Garten gehe und die Spuren der Erneuerung suche werde ich gezwungen genau hinzuschauen. Das Auge sucht nach Indizien die wunderbares ahnen lassen. Doch ich muss mich anstrengen etwas zu finden. Noch sieht alles nach Tiefschlaf aus, doch da plötzlich...das sind doch, na klar die ersten Knospenansätze der Lenzrose und die Christrose blüht!
Und da hinten blüht noch was, das ist Viburnum bodnantense in seinem rosa, duftenden Winterkleid.
Da fällt mir ein im Vorgarten wohnt doch der Winterling, mal sehen ob der schon bereit für seinen Auftritt ist. Na klar, auch die Schneeglöckenarmee sitzt in den Startlöchern und wartet auf etwas Sonne.
Jetzt, da mein Blick geschärft ist sprießen mir so einige vorwitzige Pflänzchen entgegen. Da luken mir dir Alliumblätter entgegen, das Scharbockskraut, die Bäume tragen relativ dicke Knospen und die Hamamelis zeigt ihre Blüten.
Wie gut das es die Vorfreude gibt und uns in Geduld üben lässt. Das Gärtnerherz ist auch mit Kleinigkeiten zufrieden.
Nun gebe ich den Pflanzen noch ihre verdiente Winterruhe und hole mir ein paar Tulpen für die Vase!
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